Samy, geboren im April 2009, ist ein Warmblut-Pinto und ein fröhliches, problemloses Pferd. Mitte Juni 2011 kam Samy auf die Alm, wo es dann passierte: Durch ungeklärte Umstände hatte er Ende Juli einen Unfall mit Verletzung.
Der Tierarzt vor Ort stellte die Diagnose „Verdacht auf Beinbruch“ und gab die Anweisung, „sofort vorsichtig abtransportieren und röntgen“. Bei Sturm und Regen bin ich sofort auf die Alm gefahren, der Tierarzt machte eine Bandage, und um Mitternacht war Samy bereits beim zweiten Tierarzt, der gleich ein Röntgenbild machte: tatsächlich Beinbruch – die Wachstumsfuge am rechten Vorderbein des Wallachs war zu 50 Prozent ausgebrochen.
Mein Lebensgefährte und ich haben uns am nächsten Morgen bei sämtlichen verfügbaren Tierärzten und Kliniken informiert, was wir für Samy tun könnten. Die Meinungen glichen sich – alle rieten uns: „Einschläfern!“ Eine Operation wäre zwar möglich, aber sehr teuer und keine Garantie für eine Heilung. Samy würde nie wieder ein Reitpferd werden, wir müssten mit ständigen Schmerzen rechnen, das Bein würde steif werden, viel zu gefährlich zum Reiten usw.
Einer der Tierärzte wollte gleich am nächsten Morgen vorbeikommen und unseren Samy „erlösen“, so seine Worte am Telefon. Aber mein Gefühl sagte mir, dass Samy noch nicht sterben wollte! Denn er zeigte weder Schmerzen, noch fieberte er; das Bein war zwar sehr dick, aber er fraß, trank, war sehr brav in seiner Box und voller Lebenswillen. In meiner Ratlosigkeit wandte ich mich an die Augsburger Heilpraktikerin und Tierbuchautorin Roswitha Stark, die ich aus Seminaren in meinem Haus kannte.
Ich schickte Roswitha Samys Röntgenbilder, die das gebrochene Bein zeigten, und sie behandelte es mithilfe von geistigen Energien und den Kräften von Symbolen und heilsamen Worten. Zusätzlich holte ich mir von einer alten Bäuerin, die selbst nach uralter Tradition Salben kocht, eine Salbe und bandagierte Samys Bein mit einem Sportverband, sodass das Bein zwar fest geschient war, aber noch beweglich blieb. Ich beschloss, mein Pferd nicht einzuschläfern und es mit der Alternativmedizin weiter zu versuchen, solange Samy den Willen zum Leben zeigte. Leiden wollte ich ihn natürlich nicht sehen.
Als sich der erste behandelnde Tierarzt ein paar Tage nach der Diagnose bzw. der Rechnungsstellung bei mir nach Samy erkundigte und erfuhr, dass das Pferd noch lebte, bekam ich zu hören: „Du gehörst angezeigt wegen Tierquälerei!“ Aber ich handelte weiterhin nach meinem Gefühl, denn auch Roswitha Stark hatte vorher energetisch getestet, dass Samys Lebenskraft noch sehr gut sei. Und mit jedem Tag ging die Schwellung an Samys Bein mehr und mehr zurück. Schon bald belastete er das gebrochene Bein wieder. Er lernte, damit umzugehen und es nicht zu stark zu belasten; es war eine Freude, ihm in seiner natürlichen Intelligenz zuzusehen! Der Wallach fraß und trank ganz so, wie ein gesundes Pferd dies tut, und nahm auch die ständige Boxenruhe willig an. Er war so brav, als ob er wüsste, dass wir ihm nur helfen wollten. Zu keinem Zeitpunkt wurde er unruhig oder gar aggressiv, obwohl er doch immer nur in seiner Box stand und in dieser Zeit leider keinen Auslauf bekam.
Im Herbst 2011 machten wir dann eine zweite Röntgenaufnahme, um nachzusehen, ob sich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich etwas verändert hätte. Man konnte nun schon eine gute Veränderung des Knochens feststellen. Mit Blick auf das Röntgenbild sagte ein Tierarzt zu uns, dass der Bruch zwar sehr schön verheilen würde, aber Samy „trotzdem weg“ solle, denn er würde ein zu gefährliches Pferd zum Reiten werden, da er mit Sicherheit ein Leben lang humpeln würde.
Und wieder kontaktierte ich Roswitha Stark und erzählte ihr von dieser mutlosen Prognose. Sie sagte nur nach einer kurzen Testung in Samys Energiefeld: „Das Humpeln wird aufhören.“ Da ich Roswitha kenne, vertraute ich ihr voll und ganz. Manchmal war es wirklich nicht leicht, den vielen negativen Meinungen standzuhalten und auf mein eigenes Gefühl und den Glauben zu vertrauen – aber wir schafften es!
Sechs Monate danach, Mitte Jänner 2012, als ein halber Meter Schnee fiel, wagte ich den nächsten Schritt und ließ Samy das erste Mal mit den anderen Pferden auf eine zwei Hektar große Wiese … und er galoppierte wie ein Verrückter im Schnee, spielte wieder mit den anderen Pferden und wälzte sich vor Freude! Mit viel Aufregung, Stolz und auch ein wenig Angst beobachtete ich das außerordentliche Ereignis – und dann legte Samy sich hin, wälzte sich und konnte fast nicht mehr von selbst aufstehen… Ich musste wegsehen und hoffte, dass das Bein nicht wieder gebrochen ist. Aber er stand dann doch auf, humpelte aber wieder ein wenig.
Ich wartete bis zum nächsten Tag, und siehe da: Das Bein war nicht geschwollen, nein, er lief mit den anderen Pferden immer noch mit, fraß, trank und belastete das Bein immer noch wie alle anderen Pferde auch. Anscheinend war zwar der erste Auslauf sehr anstrengend für ihn gewesen nach so langer Boxenruhe, aber das Bein war nicht erneut verletzt.
Von da an war Samy wieder voll in die Herde integriert. Im Sommer kam er dann auf eine Weide, die Alm wollte ich ihm noch ersparen. Aber für uns war immer klar: Wir können keine besondere Rücksicht auf ihn nehmen, er muss mit den anderen Pferden mit.
Anfang August 2012, ein Jahr nach dem Unfall, beschlossen wir, ihn ein drittes Mal zu röntgen, denn äußerlich merkte man zwar überhaupt nichts mehr, aber ich wollte mich auch vergewissern, dass der Knochen gut verheilt sei. Und siehe da: Auf dem Röntgenbild sah man nichts mehr bzw. nur eine minimale Kallusbildung, den Bruch konnte man gar nicht mehr wahrnehmen, und der Tierarzt sagte, es sei „wie ein Wunder“. Auch bestätigte er mir, dass Samy bestimmt wieder als Reitpferd geeignet sein würde.
Nach einem Jahr Ruhe wurde Samy wieder longiert und angeritten. Seinem Bein merkte man rein gar nichts mehr an, Samy hatte weder Schmerzen, noch humpelte er nach getaner Arbeit. Im Gegenteil! Er ist ein Vorzeigeschüler geworden, laut Auskunft der Reitlehrerin.
Mit unserer Geschichte möchte ich allen Lesern und Leserinnen Mut machen, dass man mit Gottvertrauen, Zuversicht und indem man auf seine Gefühle vertraut, sehr viel mehr erreichen kann, als einem die „Fachwelt“ oft glauben macht.
Text und Bilder: Monika Neubauer